Archiv für den Monat: Juli 2018

Erstmals Ausschnitte der Karte des Friedensvertrags von Brest-Litovsk 1918 veröffentlicht

Einen Ausschnitt aus dieser Karte veröffentlicht

 

Meines Wissens zum ersten Mal seit Unterzeichnung vor 100 Jahren hat jemand Teile der Karte des Friedensvertrags von Brest-Litovsk vom 3.3.1918 zwischen dem sowjetischen Russland  einerseits und dem Deutschen, Habsburger, Osmanischen Reich sowie Bulgarien andererseits veröffentlicht. Und zwar im   Журнал Белорусского государственного университета. История

Ich habe meine Veröffentlichung zum Anlass genommen, in einem russischsprachigen Aufsatz zu analysieren,
a/ warum diese Karte nie veröffentlicht wurde, obwohl sie integraler Bestandteil des Friedensvertrags war
b/ welche Fehler sich aufgrund der Geschiuchtsschreibung vor allem in die deutschsprachige Geschichtsschreibung eingeschlichen haben
c/ welche Auswirkungen es hatte, dass die Belarus für die Mittelmächte ein „Nicht-Ort“ war.

Zitierweise

Зиберт Д. Карта из приложения к Брест-Литовскому мирному договору: причины неопубликования и ошибки в интерпретации текста документа в немецкоязычной историографии // Журн. Белорус. гос. ун-та. История. 2018. № 2. C. 48-56

Zibert, Diana [Siebert, Diana]: Karta iz priloženija k Brest-Litovskomu mirnomu dogovoru: pričiny neopublikovanija i ošibki v interpretacii teksta dokumenta v nemeckojazyčnoj istoriografii // Žurnal Belorusskogo gosudarstvennaja universiteta. Istorija 2018, N° 2, S. 48-56

Siebert D. Map from the Treaty of Brest-Litovsk supplement: reasons for unpublishing and mistakes in the interpretation of document in German historiography. J. Belarus. State Univ. Hist. 2018. No. 2. P. 48-56 (in Russ.).

 

Raissa Orlowa zum 100. Geburtstag – Zwei Abende in Köln am 23. und 25. Juli

Das Lew Kopelew Forum, Neumarkt 18, 50667  proudly presents in seinen Räumlichkeiten:

Mo., 23.07.2018 und Mi., 25.07.2018, jeweils 19.00 Uhr:

RAISSA ORLOWA-KOPELEW zum 100. Geburtstag

„Wir sind Exilierte – die einen aus freiem Willen, die anderen durch den Willen des Schicksals. In bizarrer Weise – unvereinbar und doch untrennbar – begegnen sich in uns jene Welt, die wir verließen (oder die uns ausstieß) und jene Welt, die uns aufnahm. Vielleicht trübt diese besondere Kombination von Erinnerungen und Eindrücken nicht den Blick, sondern hilft mir sogar, das zu sehen, was diejenigen, die nur in einer Welt leben, nicht sehen können?“

Aus: Raissa Orlowa-Kopelew, „Die Türen öffnen sich langsam“, Albrecht Knaus Verlag, München 1984

Raissa Orlowa-Kopelew, geboren 23. Juli 1918 in Moskau, gestorben 31. Mai 1989 in Köln, wurde im Januar 1981 zusammen mit ihrem Mann Lew Kopelew aus der Sowjetunion ausgebürgert.
Gerade ihr Heimweh schärfte ihren Blick für das Westdeutschland der 1980er Jahre. „Kaum öffnet sich eine Tür in eine andere Welt, bricht eine Flut von Eindrücken herein,“ schrieb Raissa Orlowa, in Moskau geschätzte Amerikanistin: „ich habe noch keine Schublade, in die ich sie ablegen könnte.“
Doch wie ihr großes Vorbild Alexander Herzen im 19. Jh. Westeuropa erklärte sie Westdeutschland den Sowjetbürgern und die Sowjetunion den Westdeutschen – einschließlich den Irakern, die neben ihr im Deutschkurs saßen. Mit Pasternak und Achmatowa im Herzen machte sie sich einen Reim aus den vielen großen und kleinen Sorgen der Westdeutschen, reflektierte in Bestsellern wie in den legendären Küchengesprächen ihre eigene Situation zwischen Zwangsexil und Freiheit.

Am 23. Juli 2018 wäre Raissa Orlowa hundert Jahre alt geworden.

Mit zwei Abenden zu ihren Ehren erinnern sich die Weggefährten und Freunde, u.a.: Anna Dünnebier (Schriftstellerin und Filmemacherin), Elisabeth Weber (Deutschlehrerin von Raissa Orlowa) und Karl-Heinz Korn (enger Mitarbeiter vom Ehepaar Kopelew) u.v.a. an die 1990 viel zu früh gestorbene Frau. Maike Lehmann leuchtet den Aufprall aus, den Raissa Orlowa und andere als Exilierte aus der Sowjetunion in Westeuropa erlebten.

Mo., 23.07.2018, 19.00 Uhr: RAISSA ORLOWA-KOPELEW zum 100. Geburtstag, Teil I

Ausschnitte aus der Dokumentation über Raissa Orlowa-Kopelew

Gespräch mit Anna Dünnebier (Schriftstellerin und Filmemacherin)

Moderation: Diana Siebert

UKB: 5,-  / 2,5  LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

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