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Raissa Orlowa zum 100. Geburtstag – Zwei Abende in Köln am 23. und 25. Juli

Das Lew Kopelew Forum, Neumarkt 18, 50667  proudly presents in seinen Räumlichkeiten:

Mo., 23.07.2018 und Mi., 25.07.2018, jeweils 19.00 Uhr:

RAISSA ORLOWA-KOPELEW zum 100. Geburtstag

„Wir sind Exilierte – die einen aus freiem Willen, die anderen durch den Willen des Schicksals. In bizarrer Weise – unvereinbar und doch untrennbar – begegnen sich in uns jene Welt, die wir verließen (oder die uns ausstieß) und jene Welt, die uns aufnahm. Vielleicht trübt diese besondere Kombination von Erinnerungen und Eindrücken nicht den Blick, sondern hilft mir sogar, das zu sehen, was diejenigen, die nur in einer Welt leben, nicht sehen können?“

Aus: Raissa Orlowa-Kopelew, „Die Türen öffnen sich langsam“, Albrecht Knaus Verlag, München 1984

Raissa Orlowa-Kopelew, geboren 23. Juli 1918 in Moskau, gestorben 31. Mai 1989 in Köln, wurde im Januar 1981 zusammen mit ihrem Mann Lew Kopelew aus der Sowjetunion ausgebürgert.
Gerade ihr Heimweh schärfte ihren Blick für das Westdeutschland der 1980er Jahre. „Kaum öffnet sich eine Tür in eine andere Welt, bricht eine Flut von Eindrücken herein,“ schrieb Raissa Orlowa, in Moskau geschätzte Amerikanistin: „ich habe noch keine Schublade, in die ich sie ablegen könnte.“
Doch wie ihr großes Vorbild Alexander Herzen im 19. Jh. Westeuropa erklärte sie Westdeutschland den Sowjetbürgern und die Sowjetunion den Westdeutschen – einschließlich den Irakern, die neben ihr im Deutschkurs saßen. Mit Pasternak und Achmatowa im Herzen machte sie sich einen Reim aus den vielen großen und kleinen Sorgen der Westdeutschen, reflektierte in Bestsellern wie in den legendären Küchengesprächen ihre eigene Situation zwischen Zwangsexil und Freiheit.

Am 23. Juli 2018 wäre Raissa Orlowa hundert Jahre alt geworden.

Mit zwei Abenden zu ihren Ehren erinnern sich die Weggefährten und Freunde, u.a.: Anna Dünnebier (Schriftstellerin und Filmemacherin), Elisabeth Weber (Deutschlehrerin von Raissa Orlowa) und Karl-Heinz Korn (enger Mitarbeiter vom Ehepaar Kopelew) u.v.a. an die 1990 viel zu früh gestorbene Frau. Maike Lehmann leuchtet den Aufprall aus, den Raissa Orlowa und andere als Exilierte aus der Sowjetunion in Westeuropa erlebten.

Mo., 23.07.2018, 19.00 Uhr: RAISSA ORLOWA-KOPELEW zum 100. Geburtstag, Teil I

Ausschnitte aus der Dokumentation über Raissa Orlowa-Kopelew

Gespräch mit Anna Dünnebier (Schriftstellerin und Filmemacherin)

Moderation: Diana Siebert

UKB: 5,-  / 2,5  LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

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Film: Die vergessenen Kinder von Köln. Deportation Köln – Minsk/Maly Trostenez. -. Werde moderieren

Werde moderieren:

Do. 07. Dez. 2017, 19:00 Uhr
Film: Die vergessenen Kinder von Köln. Deportation Köln – Minsk/Maly Trostenez. Dokumentarfilm von Jürgen Naumann, D 2006, 60 Min.
Anschließendes Podiumsgespräch mit Paul Kohl.
NS-Dokumentationszentrum Köln | Treffpunkt: EL-DE-Haus | Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00

Jürgen Naumann folgt den Spuren von über dreihundert jüdischen Kindern und Jugendlichen, die im Juli 1942 von Köln aus deportiert wurden. Viele von ihnen hatten in der „Jawne“, dem einzigen jüdischen Gymnasium im Rheinland, Zuflucht gefunden. Ehemalige Schülerinnen und Schüler der „Jawne“, die auf Kindertransporten nach Großbritannien durch den Direktor der Schule Dr. Erich Klibanksy gerettet werden konnten, berichten über das Schicksal von Schulkameraden und Familienangehörigen.

Unter den insgesamt 1.164 Juden aus Köln, Bonn und anderen Städten der Region, die am 24. Juli 1942 im Wald von Blagowschtschina, in der Nähe von Minsk, erschossen wurden, befanden sich auch Dr. Erich Klibansky mit seiner Frau Meta und ihren drei Kindern.

Im Anschluss an die Filmvorführung berichtet der Autor Paul Kohl über die Entstehung des Dokumentarfilms. Er hat über die Verbrechen der Wehrmacht und Polizei in den eroberten Gebieten der Sowjetunion publiziert und die Filmaufnahmen in Belarus begleitet.

Ein Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“
Für: Alle | Von: NS-Dokumentationszentrum | Treffpunkt: EL-DE-Haus | Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=915#v23307

29.11. im Lew Kopelew Forum: Im Schatten Polesiens

Di., 29.11.2016, 19.00 Uhr, Lew Kopelew Forum, Neumarkt 18a, 50667 Köln
Im Schatten Polesiens: Herrschaftstechniken im Sumpf und ihre Reichweite.“
Ein Projekt    

Die belarussisch-ukrainische Grenzregion Polesien war Kriegsschauplatz und Frontabschnitt des Ersten Weltkriegs. Der westliche Teil gehörte von 1921 bis 1939 zu Polen, der östliche zur Sowjetunion. Von 1939 bis 1941 besetzte die Sowjetunion auch den westlichen Teil als ein ihr im Hitler-Stalin-Pakt zugestandenes Gebiet.
Einheimische wie Nichteinheimische nahmen Polesien in dieser Periode ganz verschieden wahr:

die einen als pittoresken Gegenstand von Landschaftsmalerei, andere als Torfausbeutungs-Gebiet; die einen als eine dünn besiedelte Region, sogar als sumpfige terra non grata, andere als Region jüdischer Shtetl. Polesien wurde auch als ur-ukrainische, ur-belarussische, ur-slawische Landschaft projiziert. Wie haben Lern- und Wissenstransferprozesse in dieser Zeit die Handlungsanweisungen und Raumkonzepte der jeweils Herrschenden beeinflusst? Welche Widerstands-, Unterordnungs- und Aneignungsstrategien entwickelten einheimische Bewohner der Städte, Schtetl und Dörfer gegenüber den ihnen begegneten Kriegs-,

Verwaltungs-, Besiedlungs-, und Modernisierungs- , kurz: Herrschaftstechniken?
Polesien war in dieser Zeit eine Region zwischen Aufeinanderprallen und Zusammenarbeit, zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Terror und Normalität, zwischen Territorialisierung und neuer „Verwilderung“, zwischen Ver- und Entsicherheitlichung, zwischen Zuschreibung zum Anderen und zum Eigenen.

Dr. Diana Siebert, Universität Siegen, vormals Geschäftsführerin des Lew Kopelew Forums, berichtet über das vom Herder-Institut Marburg koordinierte Projekt „Polesien als Interventionslandschaft“.
Katharina Heinrich, Journalistin, Historikerin, Beirat des Lew-Kopelew-Forums, leitet Gespräch und Diskussion.

Mehr über das Projekt in belarussischer, deutscher, englischer, polnischer, russischer und ukrainischer Sprache: https://www.herder-institut.de/forschung-projekte/laufende-projekte/polesien-als-interventionslandschaft-raum-herrschaft-technologie-und-oekologie-an-der-europaeischen-peripherie-1915-2015/palesse-jak-landshaft-umjashalnictva.html

UKB: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

2 Lesungen in Köln : „Aller Herren Außenposten – Korfu von 1797 bis 1944“

am 6. Oktober, 19:00: http://www.jc-courage.de/2016/09/12/faschismen-und-shoah-auf-korfu-do-06-10-2016/  (auch Facebookveranstaltung)

am 18. Oktober, 19:00 : https://vhs-koeln.de/Veranstaltung/titel-Aller+Herren+Au%C3%9Fenposten+%E2%80%93+Korfu+von+1797+bis+1944/cmx57bc1c79cbd4c.html

Übersehene Denkmäler Kölns

Mittwoch, 07. Januar 2015, 19.00 Uhr, Lew Kopelew Forum, Neumarkt 18, Köln

Buchvorstellung

Valerij Zolotarevskij
Золотые россыпи Кёльна

(Übersehene Kostbarkeiten von Köln – Kölner Denkmäler und Plastiken)
Einführung: Diana Siebert
Geschäftsführerin der Grünen Köln, eh. Geschäftsführerin des Lew Kopelew Forums

Veranstaltung in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung

Übersetzung: Nadia Simon

Valerij Zolotarewskij lebt seit 1994 in Köln. Er ist Autor von vier Büchern. Sein letztes, „Übersehene Kostbarkeiten von Köln“, ist ein Fotoband mit kurzen historisch-anekdotischen Essays über Denkmäler und Plastiken im öffentlichen Raum, die von Kölner Bildhauern und Architekten erschaffen wurden. Fast alle Fotos stamm

en vom Autor selbst.
Valerij Zolotarewskij  wurde 1939 in Nowotscherkassk, UdSSR, geboren, von wo die Familie bald nach Kiew umgezogen war. Während des 2. Weltkrieges ist sie nach Mittelasien evakuiert worden und kam 1943 in das gerade befreite Kiew zurück. Dort hat Valerij Zolotarewskij sein Ingenieur-Diplom an  der Technischen Universität erworben und eine 40jährige berufliche Tätigkeit vom Schlosser bis zum Direktor eines produktionswissenschaftlichen Betriebs absolviert.

UKB: 5,00 € / 2,50 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

Mittwoch, 14. Januar 2015, 19.00 Uhr